Gut zu wissen

Zur Strahlentherapie haben Sie sicherlich einige Fragen. Sie finden nachfolgend erste Antworten zum Ablauf sowie zu den Themen Sicherheit, Nebenwirkungen, Hautpflege, Ernährung und Aktivitäten.

 

Vor der Bestrahlung:

Die Strahlendosis, der exakte Bestrahlungsbereich sowie die geeignete Bestrahlungstechnik werden in einem Bestrahlungsplan festgelegt. Basis ist unter anderem ein Planungs- Computertomogramm. Kontrastmittel sind für die CT-Untersuchung nicht nötig. Der Strahlentherapeut legt das genaue Zielvolumen fest. In Zusammenarbeit mit Physikern sowie im Austausch mit Urologen, Onkologen, Pathologen sowie Radiologen wird ein individuelles Therapiekonzept für den Patienten festgelegt.

Während der Bestrahlung:

Ähnlich wie beim Röntgen spüren Sie von der Bestrahlung selbst nichts (s. a. Prinzip Strahlentherapie). Lassen Sie sich von den Geräuschen des Linearbeschleunigers nicht irritieren. Diese Geräusche sind normal. Sobald Sie korrekt gelagert sind, sollten Sie möglichst ruhig liegenbleiben und entspannen. Auch wenn das Bestrahlungsteam außerhalb des Raumes ist, können wir Sie jederzeit sehen und hören und bei Bedarf die Abstrahlung abbrechen.
Nicht vergessen! Bringen Sie zu jeder Bestrahlung Ihr eigenes Handtuch mit, damit Sie bequem und warm liegen können. Sollten Sie Ihr Handtuch mal vergessen haben, helfen wir mit einem Ersatzhandtuch gerne aus.

Sicherheit:

Alle Linearbeschleuniger sind mit zahlreichen „Sicherungen“ ausgestattet. Das heißt, das Gerät gibt nur dann die Bestrahlung frei, wenn die Größe des Feldes, der Bestrahlungswinkel und die Bestrahlungszeit mit den festgelegten Daten übereinstimmen. Schon bei minimalen Abweichungen wird die Bestrahlung nicht gestartet bzw. sofort gestoppt.
Die Strahlung ist nur dann vorhanden, wenn das Gerät eingeschaltet ist. Sie selbst werden nicht radioaktiv, auch nicht bei radioaktiven Implantaten (Brachytherapie). Für Ihre Mitmenschen ist dies absolut unbedenklich.

Nebenwirkungen:

Trotz moderner Technologie und eines nach allen Seiten hin abgestimmten Therapieplans lassen sich Nebenwirkungen nicht immer vermeiden. Die meisten Nebenwirkungen wie zum Beispiel Müdigkeit (Fatigue-Syndrom) oder Rötungen der Haut sind nur vorübergehend. Bei eventuell auftretenden Nebenwirkungen informieren Sie die Mitarbeiter oder Ihren behandelnden Arzt. Denn es gibt zahlreiche Maßnahmen und Medikamente, um diese Nebenwirkungen zu lindern. Vor Beginn der Strahlentherapie erhalten Sie ausführliche Informationen, was Sie selbst tun können, um akuten sowie chronischen Nebenwirkungen vorzubeugen.
Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sind keine zwangsläufigen Nebenwirkungen der Bestrahlung. Sie treten insbesondere dann auf, wenn ein Tumor im Bauchraum bestrahlt wird. Kopfhaare oder Barthaare fallen meist aus, wenn der Schädel, der Mund oder der Rachen bestrahlt werden müssen. Es hängt von der Anordnung der Strahlenfelder, der Strahlendosis sowie der individuellen Strahlenempfindlichkeit ab, ob und in welchem Ausmaß Nebenwirkungen auftreten.

Hautpflege:

  • In Absprache mit dem Arzt darf die Haut mit einer milden Seife kurz gewaschen werden (kein Baden).
  • Die Haut sollte sauber und trocken gehalten werden. Kräftiges Rubbeln oder Massieren vermeiden.
  • Verzichten Sie vorübergehend auf enge Kleidung, die die Haut reizt. Besser: Kleidung aus Baumwolle statt synthetische Materialien.
  • Heizkissen, Rotlicht, Wärmflaschen, Eispacks, Sauna, Solarium, Schwimmen sowie ggf. Nassrasuren und Deos sind in der Bestrahlungsphase nicht erlaubt.

Ernährung:

Wir empfehlen eine gesunde Mischkost und viele kleine Mahlzeiten. In jedem Fall sollten Sie versuchen, Ihr Gewicht während der Strahlentherapie zu halten. Bei Bestrahlung des Darms oder der Prostata sind blähende Speisen nicht erlaubt. Meiden Sie möglichst auch scharfe und saure Speisen. Bei der Bestrahlung von Kopf-Hals-Tumoren oder bei Lungenkrebs empfehlen wir weiche, milde sowie lauwarme Speisen.
Bei einer ausgewogenen Ernährung ist es nicht zwingend notwendig, dass Sie Multivitaminpräparate zusätzlich einnehmen, es ist aber auch nichts dagegen einzuwenden. Wir raten allerdings davon ab, einzelne Vitamine wie etwa Vitamin A, C oder E hochdosiert einzunehmen, da dies die Strahlenwirkungen unter Umständen beeinflussen kann.

Aktivitäten:

Sollten Sie durch die Strahlentherapie vorübergehend in ihrer Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt sein, raten wir davon ab, Auto zu fahren oder Maschinen zu bedienen, die Ihre Konzentration erfordern. Sofern Sie nicht sich oder andere gefährden, tun Sie einfach, was Ihnen Spaß macht und was Sie nicht zu sehr belastet. Schätzen Sie realistisch ein, welche Aktivitäten Ihnen guttun und welche Sie vorübergehend besser lassen sollten.

 

Bei Fragen wenden Sie sich direkt an einen Mitarbeiter oder fragen Sie Ihren behandelnden Arzt.